Freitag, 7. März 2025

Seltene Erden.

 


Die alte Zeitung in meinen müden Händen legt ein Zeugnis ab. Meine Gedanken zu dem gerade Gelesenem falte ich sorgfältig zusammen und verstaue sie schließlich in den dunklen Kammern meines Gedächtnisses. Danach bin ich erst einmal sehr lange traurig und wohl auch etwas ratlos. Mit den Schultern fortwährend zuckend verlasse ich das Haus und trete in die feuchte kühle Märznacht. Rechts und links vom Gehweg flankiert mich die unsichtbare Mühsal und quetscht sich fordernd in meine bröckelnden Glieder. Eine angefahrene Stadttaube hebt und senkt ihren gebrochenen Flügel. In einer verwesenden Katze am Bordstein tummeln sich Maden. Ein Regen setzt sich in Gang und wischt sinnentleert den Dreck von links nach rechts. All das ergibt keinen Sinn. Da kommen die Gedanken wieder, Abwägungen und inneren Tiraden. Was für ein Durcheinander! Höchst selbst verpasse ich mir eine derbe Kopfnuss. Das schmerzt gleichermaßen auf dem Schädel und in den Fingern. Mir blieb mal wieder nichts anderes übrig. 

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