Der Mann auf der Bank ... er schläft tief und fest ... während die Sonne aufzugehen versucht ... und am Haydn-Platz die Tauben furzen. Unbeachtete Brotkrumen ... verwilderte Blumenbeete ... Erbrochenes auf verlegtem Gestein ... eine verlassene Sandgrube ... Klettergeste aus kühlem Aluminium ... zwei Feuerkäfer ... Zigarettenstummel ... stinkende Mülleimer ... und überhaupt alles schrecklich leer und einsam wie die fehlende Idee eines ratlosen Künstlers. Der Morgen bricht heran ... lässt Gebläse aufheulen ... Fenster knallen ... Autos ausbremsen ... Menschen in hastige Schritte verfallen ... den Mann auf der Bank langsam munter werden. Eine Schiebetür knallt zu ... vor der Praxis starren Menschen ins Leere ... jemand kehrt den sauberen Gehweg ... die Uhr zeigt 08:30 ... billiges Parfüm quetscht sich ungebeten in die Mitte des Moments. Unter dem Baum liegen kleinere Äpfel ... am Spielplatz pappen Aufkleber ... eine unverständliche Parole kreischt aus einer zitronengelben Fassade ... Pappeln und Linden versuchen sich an leichtem Rascheln ... junge Männer zögern nicht beim Beschleunigen ihrer sportlich untermauerten Wagen. Es sind Tauben die da stöhnen ... der Mann öffnet sich mit schwieligen Händen einen sauberen Korn ... stumm lehnen weiße Skulpturen an einem trockenen Brunnen ... Die Banalität des Augenblickes ist von grober Körnung und der Mann von der Bank schleicht sich jetzt betont unauffällig davon. In seinem ranzigem Beutel klirren leere Flaschen, schmutzige Füße stecken eher wie zufällig in sehr alten ausgetreten Sandaletten und sein Gang ist dementsprechend eher zufällig im Gleichgewicht. Auf Wiedersehen mein kleiner armer Trinker, einsamer Seemann auf einem viel zu groß geratenem Meer! Die Ufer liegen in Reichweite, leicht verschwommen, etwas verwackelt und farblos. Mach es gut Kapitän, pack die letzten Sinne in deine ausgebeulten Taschen und träum dich ein letztes mal in die Geborgenheit eines warmen weichen Mutterleibes!
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