Die Weite des Himmels, gleichmäßig lasiert in frischem Blau, öffnet sich den schweren Gedanken und nimmt diese schließlich so sanft wie möglich in Empfang. Unübersichtlich breitet sich die ganze Größe über unseren Köpfen aus, verkleinert das Dasein und lässt alles einfach so liegen.
Liebe ist erst einmal relativ vorrätig da. Nicht so flächig und überdimensional wie unser Himmel zwar - aber doch immerhin auffindbar. Wenn sie gesucht werden sollte. Oder aber wenn man von ihr abgibt. Sie versteckt sich nicht. Die Liebe hat es dennoch nicht nötig, unter Wert zu verteilt zu werden.
Für Peter waren die berühmten fünf Buchstaben immer etwas Schwergewichtiges. Er sehnte sich zunehmend nach diesem Zustand, ohne ihn ganz konkret für sich beschreiben zu können. War das nun ein Schauer auf der Haut? Wummerndes Herzklopfen? Eine Art wohliger Sicherheit?
Wie klein der Mensch doch ist! Entfernen wir uns doch einmal selbst aus unserer sogenannten Mitte und überspringen jede Form logischen Denkens - was bliebe von uns, das wichtiger wäre als jede noch so kleine Pflanze oder der Floh unterm Fell? Ja natürlich, die Liebe! Sprechen wir es ruhig aus!
Peter ist der Krieg zuwider. Dieses Getue auf den Feldern und zwischen wankenden Häusern stellt für ihn die Primitivität des Menschen ins Zentrum ihrer Schöpfung. Und es ist so typisch, dem lieben Gott alles in die Schuhe zu schieben. Schuld wird immer auf ohnmächtige Wehrlosigkeit verteilt.
Die Stille ist ein hohes Gut. Denn nur in ihr heben sich die liebevollen Geräusche auf eine sehr wertvolle Weise hervor: der vorsichtige Kuss, eine wärmende Atmung, das Streicheln einer faltigen Hand, der Hauch des Gedankens - Detonationen benötigt nur der Unbill für seine schamlosen Ansprüche.
Peter schüttelt den Kopf, fast könnte man meinen, er habe wie immer etwas dagegen einzuwenden. Er mag nicht pathetisch werden, benutzt lieber die Handläufe der Realitäten. Diesmal meint er es aber ganz anders. Das bestätigt er mir glaubhaft. Über ihm zeigen sich die allerersten Schwalben des Jahres.
„Was soll nur aus uns werden?“

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