Auf meinem Weg in die starre Einsamkeit der Berge, fand ich einen toten Vogel. Er war hässlich und aus seinem gekrümmten Schnabel sickerte rötliche Spucke. Mein kleiner Wanderspaten grub ihm ein kleines Grab. Darauf legte ich die Blüten einer mir nicht bekannten Pflanze. Der Weg vor mir wurde steinig. Dunkle Wolken bedrohten meine Zuversicht. Von den ersten Hängen löste sich Geröll - ein Sturm kam auf und ließ die Kiefern wie fette Peitschen aussehen. Bedächtig schraubte ich am Verschluss des Doppelkorn und ließ mir die klare Flüssigkeit in den Rachen rinnen. Erster Regen erreichte meine faltige Stirn und benetzte vorsichtig die Oberflächen der Umgebung.
Plötzlich humpelte der tot geglaubte, unansehnliche Vogel über meinen Weg und blaffte mich erbost an: „Du dämliche Drecksau von Mensch, du stinkender Eingeborener einer versifften Großstadt ... hast mich bei lebendigem Leib verbuddelt und vergraben unter grobem Klump dieser armselig ausgetrockneten Erde! Müsst ihr euch an allem vergreifen mit euren Wichs-Fingern? Gibt es nicht Heiliges mehr auf dieser verschlissenen Weltkugel?“
Mein Wanderspaten sauste auf den Nüschel des Vogels, Gift und Galle, Blut und Scheiße flogen durch den morastigen Duft der jungen Tannen. Die Schockstarre versetzte dem Wind einen Kick in die Magengrube und um mich herum verstummte alles was jemals einen Ton von sich gegeben hatte. Mir wurde Angst und Bange.
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