All die großartigen Artisten sind im Laufe der Zeit reichlich fett geworden. Obwohl die Kasse leer ist. Vier Kamele pellen sich aus ihrem vergammelten Fell. Am angerosteten Einrad fehlen Speichen. Das riesige Zelt hängt seltsam schlaff. So abgehackt wie hier die Aufzählung - so unstet das Leben auf der Abschiedstournee. Matschiger Rasen trifft verblichenes Konfetti. Übergroße Lutscher verkaufen sich nicht mehr. Die brüchigen Ränge sind nur zu einem Viertel besetzt. Immer Omas mit ihrem Enkel. Alles Einzelkinder mit Funktelefonen im Anschlag. Einige der Gäste gähnen oder schlafen gar. Der Blick auf die Uhr - schon ungehemmt auffällig. Die Show ein einziger Jammer. Keine Klicks auf digitalen Plattformen. Höchstens es fällt jetzt einer von der hohen Kuppel. Der Clown weint in echt. Zwei ehemals weiße Pudel hinken durch einen silbernen Ring. Wow. Der Geruch von Bratwurst belegt die Szenerie wie eine Falschmeldung. Nur die Zuckerwatte reißt alles raus. Sie klebt wie gewohnt an kleinen Fingern. Die ganz großen Patrioten des Dorfes stechen am Abend die Reifen platt. Mit Messern aus dem Military-Geschäft. Jetzt kommt der Fuhrpark nicht mehr weg. Auch das noch. Dem Kummer nicht entkommen können. Die Süße der Finsternis schlängelt ihren mageren Körper durch die schweigende Wagenburg. Die Polizei weiß Bescheid. Es hilft nichts. Nichts hilft.
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