Ach oh weh! Seht diesen kleinen Schlitz, nur eine winzige Spur ... hier auf meiner so weichen Haut! Jetzt muss ich sofort losweinen. Die Tränen kommen ja wirklich unaufgefordert ... erst ganz langsam und schließlich zaghaft anrollend ... letztlich wie ein kleiner Wasserfall. Nicht das es etwa furchtbar weh täte ... Aber ich bin nun mal verletzt! Das mag ich nicht. Böses Messer, böse Schere, böser Nagel, böser Halm, böse Tür, böser Asphalt ... Böse Welt!
//
Ein einziger, unscheinbarer, dunkelroter Tropfen beginnt sofort nach dem Austritt aus der Wunde auch schon wieder anzutrocknen. Das ist doch immerhin ein Teil von mir ... gerade eben noch wie verrückt durch meinen riesenhaften Körper gerauscht und bei jeglichen Aufregungen des Lebens tapfer mitgezogen. Jetzt hat mich ein kleiner Freund verlassen - und wenn ich diese traurige Sache ganz genau betrachte, dann tut es nun doch so furchtbar, gar schrecklich weh! Mein Herz ist ganz traurig und die verwirrten Gedanken drehen sich um unendlichen Schmerz, große Verluste, unzähmbare Angst ...
//
Schließlich fasse ich den erleichternden Entschluss, meine Wunde, diesen kleinen Krater, jedermann zu zeigen ... mit einem verzerrten Gesicht um Beachtung, Respekt und Mitleid ringend ... Bis schließlich ein liebevoller Mensch mit dem Heftpflaster gnädige Hilfe anbieten wird. Es ist wirklich ein Wunder das ich noch lebe!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen