Was soll werden? Zwei kräftige Hände packten meine schlaffen Schultern und rüttelten kräftig daran ... sie griffen nach dem müden Kopf und wackelten diesen hin und her ... schließlich umschlossen sie mein Herz und drückten schmerzhaft zu!
Tschingis Aitmatow und „Der weiße Dampfer“ rutscht mir vom kleinen Tisch und wie benommen falle ich in mich zusammen. Die Kraft des Schreibens versetzt mir einen heftigen Schlag, die Macht des Schicksals zerstört den menschlichen Traum!
Was soll nun werden - im Angesicht der letzten glasklaren Seen und dem blutigen Dreck unter gerissenen Fingernägeln? Wohin mit all den Waffen, diesen Beschleunigern des Kummers, den Verstärkern der Schreie? In den Schmutz und unter die genagelten Stiefel mit ihnen!
Die alte Frau mit der vielsagenden Gicht in den Händen schält an fleckigen Kartoffeln. Ein ums andere Mal fallen die runzligen Erdäpfel zu Boden. Auf dem gusseisernen Ofen brodelt bereits erwartungsfroh das kochende Salzwasser. Es duftet nach süßlicher Stärke, würzigem Kümmel und fetter Butter.
Das Alter pachtet unter glücklichen Umständen auch die Weisheit und eine wichtige Erkenntnis. Meine Ohren öffnen sich dem - wie riesige Tore einer langsam verfallenden Scheune. Es geht nicht um Wahrheiten - sondern ganz generell um die Macht und Kraft der Liebe.
Wir müssen uns den Blumen öffnen - das Pflücken und Schneiden jedoch nochmals überdenken. Das Glück des Lebens endet immer abrupt an den Brüchen und Rissen dunkler Wendungen. Das Licht trifft die Helligkeit und lässt das Böse erstarren. Bis in den letzten Winkel.
Daran glaube ich.
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