Samstag, 29. November 2025

HOFFNUNG.



Aromen von Lila, Weiß, Blau und Schwarz

Klares Wasser, eine warme Bude, zwei Hände auf beiden Schultern, wohliges Völlegefühl, Sonnenlicht, Wirrwarr aus abwartenden Sternen, ein feiner Rausch, die Gleichgültigkeit des Wellenschlags - mit etwas Geduld ließe sich weiter verschriftlichen, was ein kleines Herz mit Vorfreude in Empfang nehmen möchte.

„Die Zeit ist um!“ dürfte ein nicht gern gehörter Satz gewesen sein. Ein adretter Turnlehrer mit silberner Stoppuhr hängt abends an der Bar und kippt sich einen kleinen See in den verkanteten Schädel. Immer die gleichen Abläufe auf der vereinsamten Straße und immer noch die Mahnungen von Mutter und Vater im Ohr.

Kondensmilch trifft frischt aufgebrühten Schwarztee und behutsam vertun sich die Elemente, verlieren sich Unterschiede, verblassen Kontraste. In der Badewanne liegend, immer wieder heißes Wasser nachgebend, vergehen mir die mühseligen Gedanken, gelingt die Träumerei - alte Haut wellt sich dennoch und vergeht um so schneller.

Es ist Dezember. Ein privilegierter Monat der sich viel zu wichtig nimmt. Dabei könnte alles so einfach sein - Vorfreude, Jesu Geburt und endlich wieder etwas Rückenwind für Glaube, Liebe und Hoffnung. Stattdessen zerschellt ein voreiliger Sportwagen an einem unschuldigem Bäumchen namens Linde. Blaulicht verzaubert die erschrockene Starre.

Eines lieben Tages wird auch der schönste Gag verpuffen. In Luft aufgelöste Fröhlichkeit, keine Gänsehaut - der denkende Kopf zerbricht an den immer gleichen Hürden. Das betreute Wohnen für elternlose Kinder ist wie fallender Schnee der sofort wieder taut. Kein Grund zur Freude und trotzdem Teil von etwas Ganzem.

Lila, Weiß, Blau und Schwarz passen ganz gut zusammen. Die Farben gefallen sich gegenseitig, es entstehen liebevolle Verwandtschaften. Eine blinde Frau hat erzählt, man könne Farben schmecken. Und so sei der Friede mit euch allen und der Glaube stärker als aller Hass und alle Gewalt. Dann gibt es Hoffnung.

Donnerstag, 27. November 2025

WAHNSINN II.



Der Wolf filetiert die Schlange, mit güldenem Besteck - und die groben Pfoten in weißen weichen Handschuhen. Der junge Igel besucht mit aufgerichteten Stacheln das Freudenhaus an der dröhnenden Bundesstraße. Eine Eule mit nur einem Flügel versucht sich an halsbrecherischen Stunts und ignoriert dabei die Ratschläge einer alten Wanderratte. Im städtischen Zoo streiten zwei ausgewachsene Elefanten über die Qualität honduranischer und kubanischer Zigarren. Auf den Malediven gibt es keine Tiere mehr - dafür fahren schon Kinder von sechs Jahren in übergroßen Autos der Marken Bentley und Rolls Royce. So langsam aber sicher gehe ich mit dem Gedanken schwanger, nicht mehr alle Nadeln an der Tanne zu haben - oder das Ziegel auf meinem Dach fehlen und die Latten am Zaun verlottern! Die vernarbte Weltkugel driftet so seltsam durch das dunkle All, gespenstische Stille möchte das Leuchten vereinzelter Lichter einfach so ersticken. Und so recken sich die Waffen in Richtung Horizont, unheilvolle Botschaften aus der Dürre menschlichen Denkens und geformt aus dem Lehm eines verkrusteten dunklen Loches - dem Anus - jeglicher Sinn  >> einer Stecknadel im Heuhaufen gleich >> verloren! Statt sich die Hände einander zu reichen, hackt der Mensch sie einfach ab und reibt mit blutenden Stümpfen bis zur Taubheit von Empfindungen. Da muss ich mich nun wirklich nicht mehr wundern, wenn hinter mir in der Warteschlange zwei Löwen in schwarzer Lackwäsche stehen und sich eine vegane Pizza teilen möchten.

Samstag, 22. November 2025

GOLD



Goldenes Gebiss, goldene Felgen, goldene Armbanduhr, goldene Ringe, goldenes Besteck, goldene Steaks, goldene Stimme, goldene Haare, goldene Gürtelschnalle, goldenes Telefon, goldener Schlagring, goldene Schallplatten, goldene Brille, goldener Staub auf vergoldeten Büchern, goldenes Schwert, Klinken aus Gold, goldener Apfel, goldenes Schweigen, goldener Sarg, goldene Kunst, goldene Rahmen, goldener Herbst, goldene Toilette, goldene Knarre, goldene Denkmäler, goldene Dachziegel, Teller und Tassen mit Goldrand, Gewänder aus Gold - schließlich und letzten Endes ein goldenes Gewissen. Mit sich selbst im Reinen zu sein, den unverblümten Blick in den Spiegel wagen, alle Schuld von sich weisen können ... Meine lieben Damen und Herrschaften, möge das viele Gold unsere Sinne bis zur Unkenntlichkeit vernebeln! In den Wüsten ruhen die Skelette der Suchenden.

Mittwoch, 19. November 2025

VON LIEBE LEBEN.



Die Weite des Himmels, gleichmäßig lasiert in frischem Blau, öffnet sich den schweren Gedanken und nimmt diese schließlich so sanft wie möglich in Empfang. Unübersichtlich breitet sich die ganze Größe über unseren Köpfen aus, verkleinert das Dasein und lässt alles einfach so liegen.

Liebe ist erst einmal relativ vorrätig da. Nicht so flächig und überdimensional wie unser Himmel zwar - aber doch immerhin auffindbar. Wenn sie gesucht werden sollte. Oder aber wenn man von ihr abgibt. Sie versteckt sich nicht. Die Liebe hat es dennoch nicht nötig, unter Wert zu verteilt zu werden.

Für Peter waren die berühmten fünf Buchstaben immer etwas Schwergewichtiges. Er sehnte sich zunehmend nach diesem Zustand, ohne ihn ganz konkret für sich beschreiben zu können. War das nun ein Schauer auf der Haut? Wummerndes Herzklopfen? Eine Art wohliger Sicherheit?

Wie klein der Mensch doch ist! Entfernen wir uns doch einmal selbst aus unserer sogenannten Mitte und überspringen jede Form logischen Denkens - was bliebe von uns, das wichtiger wäre als jede noch so kleine Pflanze oder der Floh unterm Fell? Ja natürlich, die Liebe! Sprechen wir es ruhig aus!

Peter ist der Krieg zuwider. Dieses Getue auf den Feldern und zwischen wankenden Häusern stellt für ihn die Primitivität des Menschen ins Zentrum ihrer Schöpfung. Und es ist so typisch, dem lieben Gott alles in die Schuhe zu schieben. Schuld wird immer auf ohnmächtige Wehrlosigkeit verteilt.

Die Stille ist ein hohes Gut. Denn nur in ihr heben sich die liebevollen Geräusche auf eine sehr wertvolle Weise hervor: der vorsichtige Kuss, eine wärmende Atmung, das Streicheln einer faltigen Hand, der Hauch des Gedankens - Detonationen benötigt nur der Unbill für seine schamlosen Ansprüche.

Peter schüttelt den Kopf, fast könnte man meinen, er habe wie immer etwas dagegen einzuwenden. Er mag nicht pathetisch werden, benutzt lieber die Handläufe der Realitäten. Diesmal meint er es aber ganz anders. Das bestätigt er mir glaubhaft. Über ihm zeigen sich die allerersten Schwalben des Jahres.

„Was soll nur aus uns werden?“ 

Freitag, 14. November 2025

PROCEDERE.



Die alte Rinde schält sich über Monate vom Kern des Baumes. Viele kleine und größere Einschläge am Stamm, künden von der Beharrlichkeit und nimmermüden Gier des Spechtes. Wenn sich ganz oben im toten Wipfel die starren leblosen Äste berühren, bewogen von einem aufdringlichem Wind, dann erinnern die entstehenden Geräusche an das gläserne Klirren von Väterchen Frost.

Meine beiden Hände packen den Spaten an seinem langen Hals. Viele Kubikmeter fruchtbarer Erde gilt es heute umzugraben. Eine fettleibige Wolke brüstet sich über mir mit ihren bedrohlichen Farben aus sehr dunklem, fast schön schwärzlichem Blau, möchte am liebsten und auf der Stelle auf mich herabfallen. Stürmisch verschieben sich jedoch die Fronten und ich muss nichts mehr befürchten.

Der protzige Sanddorn strahlt aus tausenden orangenen Früchten gegen alles was sich noch mit Grüntönen schmückt. Zutschend probiere ich die süßliche Säure, diesen leicht dumpfen eigenartigen Geschmack - das großartige Vitamin möchte bereits jetzt in meinem ausgebeutetem Körper für Ordnung sorgen und appelliert an die Vernunft. Lange Stacheln spießen erbarmungslos die Haut als sei ich Jesus Christus.

Der Schraubverschluss hat sich mit dem Vakuum verbrüdert. Das Wasser für die offene Kochstelle möchte sich also nicht mit dem edlen Kaffeepulver erhitzen lassen. Meine erdigen Hände zittern von der kräftigen Kühle des Morgens. Aus meinem schwer atmenden Mund haucht unaufhörlich sichtbarer Atem, verdünnisiert sich aber gleich bis zum nächsten Zug. Die leicht schwarzen, gut gemahlenen Bohnen aus Jamaica duften wunderbar in meine Nüstern hinein.

Vor mir liegt die Ebene aus all den Gräsern eines viel zu erhitzten Sommers. Durch den Schatten von Meister Ahorn und seinen gutmütigen Gehilfen, konnte so manches noch überleben. Ein kleines, längst verlassenes Nest hängt etwas windschief in kräftigen Halmen. Die liebliche, zuweilen sehr lautstarke ausdauernde Nachtigall dürfte hier einmal Platz genommen haben. Vorsichtig streichle ich ihr sorgsam errichtetes Gebäude.

Beim ständigen Bücken, Graben und Umwerfen des Humus kommen mir die zahlreichen Gänge von Feldmaus und Feldhamster entgegen. Das nehme ich ohne Skepsis wahr, kann mit all dem Getier koexistieren und mich glücklicherweise daran erfreuen. Der Rücken des alten Mannes protestiert bereits verhalten ... es tropfen glasige Perlen von der Stirn und fast erstarrten Fingern spüren kaum noch den Stich des Spatens.

Was kann mich noch alles berühren? Unter mir liegen keine Fallen. Jede einzelne Sekunde hier draußen kommt ohne Kleingedrucktes aus. Das Leben in der kleinen Natürlichkeit, eingebettet in einem Acker, Wald, Wiese und Sumpf, kommt mir mit weit geöffneten Armen freudig entgegen! Der alte Klappstuhl beherbergt meinen erschöpften Körper und lässt beide Beine weit gestreckt in den tauben Brennnesseln versinken. Zaghaft wärmt mir die aufkommende Sonne den Brustkorb.

Sonntag, 9. November 2025

FILETS.



Seit über 20 Jahren arbeitet Steffen in einer ausgezeichnet geführten Suppenküche. Seit über 20 Jahren hat Steffen dabei so eine Art „Ritual“ oder „Aberglaube“: Er rotzt tagtäglich einmal in jeden Topf.

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Christa ist süchtig nach salzigen Heringen. Das ist eine Art Süßigkeit aus Lakritz. Am Abend kommt sie auf zwei bis drei Tüten täglich und kämpft mit ihrem Blutdruck. Am nächsten Morgen schließt sie auf dem Klo für lange Zeit die Tür hinter sich.

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Jens klaut. Seine diebischen Hände packen sich übergroße Gegenstände. Das beginnt bei Stühlen im Café und endet mit Kränen auf Baustellen. Er stellt sich gut an- ist bestens organisiert und logistisch nahezu perfekt. Das Diebesgut landet auf dem riesigen Bauernhof seiner Cousine Stefanie.

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Anita leckt alles ab. Seit ihrer frühestens Kindheit streckt sie ihre Zunge weit heraus und streicht damit über jede interessante Oberfläche. Lieblinge sind Raufaser-Tapete, die Blätter von Sonnenblumen, Museumsböden, Sauerkirsch-Eis und strukturierte Umschläge von Schulbüchern.

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Rolf ist Berater. Freiberuflich und mit hohem Honorar. Neben Themen wie Ernährung und Bewegung, begleitet er auch Menschen mit Verstopfung auf die Toilette. Dort tritt er als eine Art Motivator, Coach und Hilfsteller auf. Nach jedem Erfolg gibt es frenetischen Jubel und ein gemeinsames Abklatschen.

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Ingrid strickt unendlich. Was ein langer Schal werden sollte ist nun ein schier unendliches Unikat aus mehreren tausend Metern Wolle. Breite 20 cm und Länge mittlerweile unbekannt. Das macht sie seit 38 Jahren. Jeden Tag ein gutes Stück mehr. Nicht alle Zimmer ihrer Wohnung sind noch betretbar.

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Dieter hat es auf hartnäckige Weise und ohne größere Verletzung geschafft, einen Tunnel von einem Ohrloch zum Nächsten zu schaffen. Die Sonne scheint also hindurch. Der Wind zieht ebenfalls von Öffnung zu Öffnung. Dieter hört aber seitdem nichts mehr.

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Kirsten hat sich einen unterirdischen Harem aufgebaut. Es sind über zwanzig sehr gut erzogene brave Männer. Einer schöner als der andere ... gut gebaut und aus aller Herren Länder. Sie tragen auch durchsichtige Tücher vor dem Gesicht. Das macht Kirsten an. Sie hat viel Geld und leistet sich eben ein klein wenig Luxus.

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Torsten hat leider eine furchtbare und sehr kostspielige Angewohnheit. Er kann seine Wohnung nur dann betreten, wenn ihm der per Telefon gerufene Schlüsseldienst die Tür öffnet. Es ist aufwendig. Manche sprechen von Zwang und Freunde wollten die Situation bereits nachstellen um ihm zu helfen. Das spürt der Torsten aber.

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Niemand hat jemals gemerkt, dass unser Pfarrer Herr Schuster eigentlich gar nicht an Gott glaubt. Er ist ein derart begnadeter Schauspieler, dass ihm diese Rolle bisher jeder abnahm. Der Zweck heiligt die Mittel. Nur Gott selbst knaupelt sich vor Wut die Daumenhaut blutig.

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Ende.

Donnerstag, 6. November 2025

DER TAG WIRD KOMMEN.



Hastige Schritte im Flur des sterilen Hotels. Eine schwere Zimmertür schlägt zu. Der Teppich schluckt was er kann. Als wäre er ein Sinnbild für das Leben. Die Nacht verlief in völligem Dunkel. Finsternis strömte zum geöffneten Fenster herein und würgte meinen gesamten Körper. Das Kopfkissen so groß und hart wie ein Findling ... angewinkeltes Gebein, unkontrolliert gelagerte Arme in jede Richtung - so lag ich wie abgeworfen oder hin gezerrt. Was sollten da schon Träume noch ausrichten können? So flogen also Elfen auf mich herab und leckten an meiner polierten Glatze herum. Mein ständiges Drehen und Wenden, das Aufstöhnen und Ächzen, Gezappel wie Starre setzten mir mit Unendlichkeit zu. Hinter dem meterlangen und betonschwerem Vorhang stand jemand und beobachtete mich unbeweglich. Das wusste ich. Es war ja immer da. Im Nebenzimmer entlud sich eine Seele von Mensch. Deutlich hörte ich seinen Kampf: Pressen und Erleichterung. Die Spülung polterte zweimal. Mir war das zu viel Nähe. Nichts unterschied sich voneinander, immer das Gleiche: Lust, Reibung, Geburt, Fraß, Gedärm, Arbeit und Schlaf. Dazwischen drängen und stapeln sich Hoffnungen, Sehnsüchte und Zweifel. Mit Beginn des Sonnenaufgangs plärrt uns irgendeine Wahrheit an - das Schöne schmeichelt, die Fratzen zeigen sich überdeutlich und der Rest ersäuft im Grau. In dieser, meiner Nacht in diesem aalglatten Hotel möchte mich nichts mehr berühren. Mechanisch betrat ich einen Flur aus völliger Leere. Ja - ich war nackt und vollkommen ausgeliefert ... so begab ich mich ins Treppenhaus eines zwanzig Stockwerke riesigen Klotzes und rannte die Stufen auf und ab. Ganz für mich allein und ohne Unterlass. Danach ging es mir besser und ich brauste meinen Körper mit glühend heißem Wasser bis die Haut zu schrumpeln begann. Der Tag war da.

Montag, 3. November 2025

DER FEHLER.



Die vielen Fehler in einem einzigen Leben. Wie dunkle Perlen auf seidener Schnur schmiegen sie sich aneinander und klagen leise ihr bedauernswertes Lied. Peter wusste wovon er sprach. Er war so gesehen ein Perlentaucher und fischte sich ein Dilemma nach dem anderen. Manchen Menschen fällt das in den Schoß, als sei es eine von Gott verdammte Gabe. Für ihn änderte sich nichts. Die Konsequenzen waren ertragbar, die Strafen klar greifbar und alles miteinander auf furchtsame Weise gerecht. Die Männer in den schwarzen Roben, die Frauen mit dem erhobenen Zeigefinger: Sie alle kamen um ihn zu fangen und für einzelne Teile seines Lebens nicht mehr frei zu lassen.

Eine Zigarette nach der anderen inhalierte er zügig und intensiv in die verkleisterten Lungenflügel hinein und blies den übrigen Rauch mit weltmännischem Blick in die öde Botanik hinaus. Die verschwitzte Kappe lag lose auf dem faltigem Schädel, das Hemd nur zur Hälfte geknöpft, quoll krauses graues Haar von der stattlichen Brust. Die Welt hatte ihre gewohnte Ordnung und einige Tage würde das wohl auch noch so gut gehen. Das war schon immer seine Maxime ... die unbedarft lockere Einstellung zu den Hürden und Höhen des Lebens. Mit dem Zeigefinger schnippte er den aufgerauchten Stummel in Richtung Gas-Therme, eine gute Investition aus dem letzten Winter. Ein kleines Leck erwartete die funkelnde Glut.

Nein - ich kann mich nicht freuen. Es darf kein Mut aufkommen und schon gar keine Zuversicht. Sie verbat sich derartige Gefühle rigoros und schlug sich dabei gedanklich auf die blassen Finger. Seit ihr Mann vor knapp fünf Jahren gestorben war, gönnte sie sich kein Glück und erst recht keine Leichtigkeit. Das Leben erhielt damals einen bitteren Beigeschmack und kniete sich auf schmerzende Beine. Das Leben ergab nur noch dann einen Sinn, wenn sie den Tod mit Buße aufwog. Alles was recht war: aus dieser gräulichen Verbitterung heraus zog sie alles ins Misstrauen und gebot ihrer Umgebung demütige Furcht. Keine noch so schöne Blume konnte Freude spenden, kein aufmunterndes Wort zu Trost verhelfen - die Menschen drehten sich schließlich weg und überließen sie eines lebendigen Todes.