Aromen von Lila, Weiß, Blau und Schwarz
Samstag, 29. November 2025
HOFFNUNG.
Donnerstag, 27. November 2025
WAHNSINN II.
Der Wolf filetiert die Schlange, mit güldenem Besteck - und die groben Pfoten in weißen weichen Handschuhen. Der junge Igel besucht mit aufgerichteten Stacheln das Freudenhaus an der dröhnenden Bundesstraße. Eine Eule mit nur einem Flügel versucht sich an halsbrecherischen Stunts und ignoriert dabei die Ratschläge einer alten Wanderratte. Im städtischen Zoo streiten zwei ausgewachsene Elefanten über die Qualität honduranischer und kubanischer Zigarren. Auf den Malediven gibt es keine Tiere mehr - dafür fahren schon Kinder von sechs Jahren in übergroßen Autos der Marken Bentley und Rolls Royce. So langsam aber sicher gehe ich mit dem Gedanken schwanger, nicht mehr alle Nadeln an der Tanne zu haben - oder das Ziegel auf meinem Dach fehlen und die Latten am Zaun verlottern! Die vernarbte Weltkugel driftet so seltsam durch das dunkle All, gespenstische Stille möchte das Leuchten vereinzelter Lichter einfach so ersticken. Und so recken sich die Waffen in Richtung Horizont, unheilvolle Botschaften aus der Dürre menschlichen Denkens und geformt aus dem Lehm eines verkrusteten dunklen Loches - dem Anus - jeglicher Sinn >> einer Stecknadel im Heuhaufen gleich >> verloren! Statt sich die Hände einander zu reichen, hackt der Mensch sie einfach ab und reibt mit blutenden Stümpfen bis zur Taubheit von Empfindungen. Da muss ich mich nun wirklich nicht mehr wundern, wenn hinter mir in der Warteschlange zwei Löwen in schwarzer Lackwäsche stehen und sich eine vegane Pizza teilen möchten.
Samstag, 22. November 2025
GOLD
Goldenes Gebiss, goldene Felgen, goldene Armbanduhr, goldene Ringe, goldenes Besteck, goldene Steaks, goldene Stimme, goldene Haare, goldene Gürtelschnalle, goldenes Telefon, goldener Schlagring, goldene Schallplatten, goldene Brille, goldener Staub auf vergoldeten Büchern, goldenes Schwert, Klinken aus Gold, goldener Apfel, goldenes Schweigen, goldener Sarg, goldene Kunst, goldene Rahmen, goldener Herbst, goldene Toilette, goldene Knarre, goldene Denkmäler, goldene Dachziegel, Teller und Tassen mit Goldrand, Gewänder aus Gold - schließlich und letzten Endes ein goldenes Gewissen. Mit sich selbst im Reinen zu sein, den unverblümten Blick in den Spiegel wagen, alle Schuld von sich weisen können ... Meine lieben Damen und Herrschaften, möge das viele Gold unsere Sinne bis zur Unkenntlichkeit vernebeln! In den Wüsten ruhen die Skelette der Suchenden.
Mittwoch, 19. November 2025
VON LIEBE LEBEN.
„Was soll nur aus uns werden?“
Freitag, 14. November 2025
PROCEDERE.
Die alte Rinde schält sich über Monate vom Kern des Baumes. Viele kleine und größere Einschläge am Stamm, künden von der Beharrlichkeit und nimmermüden Gier des Spechtes. Wenn sich ganz oben im toten Wipfel die starren leblosen Äste berühren, bewogen von einem aufdringlichem Wind, dann erinnern die entstehenden Geräusche an das gläserne Klirren von Väterchen Frost.
Sonntag, 9. November 2025
FILETS.
Seit über 20 Jahren arbeitet Steffen in einer ausgezeichnet geführten Suppenküche. Seit über 20 Jahren hat Steffen dabei so eine Art „Ritual“ oder „Aberglaube“: Er rotzt tagtäglich einmal in jeden Topf.
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Donnerstag, 6. November 2025
DER TAG WIRD KOMMEN.
Hastige Schritte im Flur des sterilen Hotels. Eine schwere Zimmertür schlägt zu. Der Teppich schluckt was er kann. Als wäre er ein Sinnbild für das Leben. Die Nacht verlief in völligem Dunkel. Finsternis strömte zum geöffneten Fenster herein und würgte meinen gesamten Körper. Das Kopfkissen so groß und hart wie ein Findling ... angewinkeltes Gebein, unkontrolliert gelagerte Arme in jede Richtung - so lag ich wie abgeworfen oder hin gezerrt. Was sollten da schon Träume noch ausrichten können? So flogen also Elfen auf mich herab und leckten an meiner polierten Glatze herum. Mein ständiges Drehen und Wenden, das Aufstöhnen und Ächzen, Gezappel wie Starre setzten mir mit Unendlichkeit zu. Hinter dem meterlangen und betonschwerem Vorhang stand jemand und beobachtete mich unbeweglich. Das wusste ich. Es war ja immer da. Im Nebenzimmer entlud sich eine Seele von Mensch. Deutlich hörte ich seinen Kampf: Pressen und Erleichterung. Die Spülung polterte zweimal. Mir war das zu viel Nähe. Nichts unterschied sich voneinander, immer das Gleiche: Lust, Reibung, Geburt, Fraß, Gedärm, Arbeit und Schlaf. Dazwischen drängen und stapeln sich Hoffnungen, Sehnsüchte und Zweifel. Mit Beginn des Sonnenaufgangs plärrt uns irgendeine Wahrheit an - das Schöne schmeichelt, die Fratzen zeigen sich überdeutlich und der Rest ersäuft im Grau. In dieser, meiner Nacht in diesem aalglatten Hotel möchte mich nichts mehr berühren. Mechanisch betrat ich einen Flur aus völliger Leere. Ja - ich war nackt und vollkommen ausgeliefert ... so begab ich mich ins Treppenhaus eines zwanzig Stockwerke riesigen Klotzes und rannte die Stufen auf und ab. Ganz für mich allein und ohne Unterlass. Danach ging es mir besser und ich brauste meinen Körper mit glühend heißem Wasser bis die Haut zu schrumpeln begann. Der Tag war da.
Montag, 3. November 2025
DER FEHLER.
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In die aller größte Stille hinein, ins unbegreiflich Stumme, scheinbar ohne jegliche Bewegung und letztlich wie vakuumverpackt ... lärmt ein...
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Alte Menschen wellen sich, welken nach und nach - und manchmal fallen sie einfach so in sich zusammen. Mir gegenüber sitzt einer von jenen, ...
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Der Film hat mich wirklich sehr berührt. Es flossen Tränen auf meine klebrigen Hände (Popcorn!). So schnell konnte man mich berühren! Das st...







