Die metallischen Körbe rasseln. Zwei ältere Damen schütteln ihre grauen Häupter. Eine leere Dose kullert unter das große Auto mit dem Stern. Der Wind treibt alles vor sich her, peitscht mit kalter Blässe die unnahbaren Gedanken durch mörderische Wucht. In einem langen schwarzen Mantel stolziert Vater Wahnsinn über den zugestellten Parkplatz und verteilt Schicksalsschläge. Es droht Ungemach - für jeden einzelnen von uns. Die Bitterstoffe des Lebens, das gänzlich Überwürzte, ein kräftiger Hieb voller Unbarmherzigkeit und ohne den Funken einer Gnade.
Dienstag, 7. Oktober 2025
ZWEIFEL.
In einem der prall gefüllten Einkaufswagen erheben sich die Waren zu einem babylonischen Turm und die beinhaltete Süße zerschlägt alle reinen Gedanken. Lautlos weht das Flügelchen einer toten Meise mal hier und mal dorthin, zaghaft wie bescheiden und um keinerlei Aufmerksamkeit bemüht. Auf einem verloren gegangenen Einkaufszettel verwischen die Einträge durch aufkommenden Regen. Die Butter löst sich auf.
Hinter einem abrissreifen Schuppen kniet der Meister Tod und strickt in dieser unbequemen Haltung an einem langen schwarzem Schal. Fast schon bescheiden wirkt die Szenerie. Er bleibt unbemerkt. An den Kassen saugen müde Verkäuferinnen an ihren stillen Wassern und knaupeln den Lack von Fingernägeln. Es bleibt nicht mehr viel übrig vom Tag - die Reste des Glücks schwimmen in einer gut verschlossenen Schnapsflasche und gieren nach den Sehnsüchten der Menschenkinder.
Auf die Zeit ist kein Verlass mehr. Alle Garantien scheinen aufgebraucht. Im steten Wechsel aus Licht und Dunkel entwischen Glaube wie Hoffnung. Der OP- Schwester wird alles zu viel und zu allem Unglück fingert sie die letzte Zigarette aus einer bereits zerknautschten Umverpackung. Das Elend ist ein SUV. Die Schicht beginnt ja gerade erst. Zögerlich interveniert sie beim behandelnden Chefarzt: „Sind sie sich sicher?“
Samstag, 4. Oktober 2025
KEINE BEWEGUNG.
Still jetzt! Regen fällt in feinen Linien und ich möchte das du schweigst. Das du Ruhe gibst und alle Farben verblassen. Es ist zu viel von allem da und der Moment zum Innehalten scheint verpasst. Verdammtes Begehren! Mach bitte keinen Wind! Lass alles an seinem angestammten Platz und begib dich hinaus ... in die weite Welt und such dort weiter nach den Erfüllungen. Ich für meinen Teil erstarre und höre einfach weg. Schließe meine Augen und erhebe meine Hände. Ergebe mich. In den Schräglagen des Lebens kommt alles ins Rutschen - die Tiere des Waldes stellen sich tot. Wir können lernen und begreifen. Mehr nicht. Im Kosmos nur ein einzelner Punkt der sich nicht bewegt.
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Erst einmal stelle ich mich einfach tot. Still und starr ruht der See. Das Eis hält dem Druck einigermaßen stand. Fürs erste bin ich in Sich...